Es ist ein Skandal. Die Nachbarn des Blockheizkraftwerkes in Hausen i.T. müssen seit dem Sommer 2021 mit der hässlichen Optik des nackten Industriebaus in ihrer Nachbarschaft leben. Über Jahre nahmen die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde die Bitte um die zugesagte Verkleidung des Bauwerkes nicht ernst. Zwischenzeitlich hieß es einmal sogar, das Holz für die Fassade sei zu teuer geworden.
Jetzt endlich soll Abhilfe geschaffen werden, und zwar vor dem Sommer 2025.
Durch beharrliches Nachfragen von BeuronBerlin bei verschiedenen Stellen ist es gelungen, den Skandal im Sinne der Hausener Bürger und Bürgerinnen zu beenden.
Die Planungsunterlagen
In kleinen Orten wie Beuron gibt es selten Bebauungspläne. Aber auch hier können neue Bauten nicht ohne Zustimmung der Eigentümer der Nachbargrundstücke errichtet werden.
Den Bauherren war von Anfang an klar, dass einem Heizkraftwerk in unmittelbarer Nachbarschaft ohne eine ansprechende Außenfassade die Zustimmung verweigert würde. Daher legten sie Unterlagen vor, in denen eine Holzfassade Teil des Bauplans war. Auf dieser Grundlage unterschrieben die Anwohner.
Als das Heizkraftwerk 2021 in Betrieb gehen konnte, endete jedoch das bauliche Engagement. Offenbar wollte sich man sich das Geld für die Holzfassade sparen.

Quelle: Harald Sondhof/Ansicht Blockheizkraftwerk Januar 2025
So passierte jahrelang nichts, trotz mehrfacher Anfragen von Bürgern bei der Verwaltung. Sie erhielten manchmal nicht einmal eine Antwort. Besonders hartleibig war der ortsfremde Rapha, der frühere Bürgermeister.
Solarcomplex ohne Reaktion
Die Solarcomplex ist über die NRS Nahwärmegesellschaft Region Sigmaringen mbH die Betreiberin des Nahwärmenetz in Hausen. Am 18. Dezember 2024 schickte BeuronBerlin eine E-Mail an den Vorstand Bene Müller der Solarcomplex AG:

Quelle: Harald Sondhof
Die Solarcomplex hat in der Branche einen guten Ruf. Allerdings antwortete weder Herr Müller noch jemand anderes auf die Presseanfrage. Das ist nicht professionell.
Schreiben an Bürgermeister
Die nächste Anfrage ging am 24. Februar 2025 an den Bürgermeister, da in den zwischenzeitlichen Gemeinderatssitzungen nichts zur Anfrage vom 11. Dezember 2025 gesagt wurde.

Quelle: Harald Sondhof
Eine schriftliche Antwort an BeuronBerlin steht aus, allerdings gibt es die Zusage des Bürgermeisters, sich bald persönlich zu treffen. Das ist zu begrüßen und wird der zukünftigen Kommunikation zwischen Presse und Verwaltung dienlich sein.
Ohne Landratsamt geht´s nicht
Wer sich ein bisschen mit Baurecht auskennt, der weiß, dass die Fassade ein wesentlicher Bestandteil eines Bauwerkfes ist. Dass das Hausener Blockheizkraftwerk fast fünf Jahre ohne die im Bauplan enthaltene Außenfassade betrieben werden durfte, wirft Fragen nach der Baukontrolle auf. Es war schlicht nicht fertiggestellt.
BeuronBerlin fragte daher die Bauaufsicht des Landratsamtes, ob man auf die Bauherren des Heizkraftwerkes mit Hinweis auf die ausstehende Fertigstellung zugehen werde.

Quelle: Harald Sondhof
Wegen dieses Schreibens hat das Landratsamt offenbar kurzfristig Kontakt mit dem Bürgermeister von Beuron aufgenommen. Er ist zugleich Betreiber der Biogasanlage für das Nahwärmenetz und kennt die Zusammenhänge.
Vermutlicher Tenor des Landratsamtes: Das Heizkraftwerk muss die geplante Fassade erhalten. Klare Rechtsbrüche könnten nicht toleriert werden.
Das Bestreben der beteiligten Beamten im Landratsamt schien dann zu sein, dem Beuroner Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung vom 12. März 2025 die Gelegenheit zu geben, den betroffenen Bürgern und Bürgerinnen die Entscheidung für den Weiterbau zu verkünden.
In Telefonaten am 11. März weigerten sich jedenfalls gleich mehrere Mitarbeiter des Landratsamtes, BeuronBerlin über den Sachstand zu informieren. Die Presseabteilung sagte zu, BeuronBerlin über die Position des Landratsamtes nach der Gemeinderatssitzung zu informieren. So kam es dann auch.

Quelle: Harald Sondhof
Wie auch immer, am Ende hat ein Schreiben an das Sigmaringer Landratsamt wohl den entscheidenden Impuls für die Fertigstellung des Heizkraftwerkes gegeben. Wer das am Ende angesichts der Millionensubventionen für das Projekt zahlt, ist zweitrangig.
Es geht um das Vertrauen der Beuroner Bürger und Bürgerinnen in die öffentliche Verwaltung einer kleinen Gemeinde. Dieses Vertrauen wird durch die Fertigstellung des Heizkraftwerkes, wenn auch verspätet, wieder hergestellt.
Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer für den 2. Bürgermeister?
Angesichts der Weltlage, die in Deutschland und Europa eine beispiellose militärische Aufrüstung auslösen wird, mutet die Auseinandersetzung um den unvollendeten Bau des Heizkraftwerkes in Hausen wie ein Sturm im Wasserglas an.
Ein Vorgehen gegen das unsensible Handeln der Lokalverwaltung beim Heizkraftwerk ist nur in unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaftsordnung möglich. Ein autoritäres System wie im heutigen Russland oder im früheren Nazideutschland ist überall autoritär. Auch auf der kleinsten lokalen Bühne.
Der von BeuronBerlin verehrte Paul Briel hat darüber aus Sicht eines unschuldigen Kindes kurz vor seinem Tod anschaulich berichtet.
Es bedrückend, dass der 2. Bürgermeister, ein Schwiegersohn von Paul Briel, das alles schon wieder vergessen hat. Wenn es nach diesem Mann ginge, wäre BeuronBerlin verboten; so hat er in übler Manier den Betreiber von BeuronBerlin und die freie Presse diskreditiert. Obwohl er nicht mehr als zehn Sätze in zwanzig Jahren mit ihm gewechselt hat.
Der Lokalpolitiker hat mit seiner Attacke deutlich gemacht, dass er andere Meinungen nicht toleriert. Er muss von seinem Amt zurücktreten, um Schaden von sich und der Gemeinde abzuwenden.
Wir müssen das Recht zum Widerspruch und zum Aufdecken von Skandalen durch Presseorgane wie BeuronBerlin bewahren und verteidigen. Oder wir werden zu Untertanen.