Am 20. Mai 2025 trafen sich Bürgermeister Hans-Peter Wolf und Ihr Berichterstatter zu einem Gespräch. Eigentlich hat der Bürgermeister wegen seines Hauptberufes als Betreiber der Biogasanlage in Langenbrunn überhaupt keine Zeit. Aber so konnten, wie es im Amtsblatt vom 26. Juni hieß, in dem Treffen einige Fragen mit dem Oppositionsführer besprochen werden.
Ihr Berichterstatter hat mitgenommen, dass der Bürgermeister die Angriffe des 2. Bürgermeisters Rüdiger Bertsch auf die Presse, konkret auf BeuronBerlin, nicht gutheißt. Weder Bürger noch vor allem Amtsträger sollten sich von „persönlichen Befindlichkeiten“ in den „Social Media“ leiten lassen, so seine Worte. Die von einer Gemeindeangestellten protokolliert wurden.
Persönliche Angriffe von Amtsträgern wie dem 2. Bürgermeister Rüdiger Bertsch auf die Familien von Mitbürgern, die eine andere Meinung haben, lehnt Bürgermeister Hans-Peter Wolf grundsätzlich ab. Das sollte in der Tat selbstverständlich sein.
Ist Rüdiger Bertsch als 2. Bürgermeister zu halten?
Rüdiger Bertsch, der neue 2. Bürgermeister, hatte Ende letzten Jahres mit Hilfe eines nützlichen Helfers für den Ausschluss des Betreibers von BeuronBerlin aus der Dorfgemeinschaft gesorgt. Und dabei die Familie des Bürgers am Tag des Begräbnisses seiner Mutter schwer getroffen.
Dies geschah als Reaktion auf Presseberichte von BeuronBerlin über Skandale in der Gemeinde Beuron. Wie Rüdiger Bertsch in mehreren Gemeinderatssitzungen, z.T. hoch emotionalisiert, auch zugegeben hat. Ein Unrechtsbewusstsein besitzt Rüdiger Bertsch allerdings nicht. Er fühlt sich als angeheiratetes Mitglied einer noblen Neidinger Familie unangreifbar.
Der Vorfall hat eine Vorgeschichte. Zuvor verungimpfte Rüdiger Bertsch bereits eine Thiergartener Unternehmerfamilie. Ohne Konsequenzen.
Verschiedene Versuche von Gemeinderäten und anderen, ihn zu einer Entschuldigung gegenüber der Familie des Oppositionsführers zu bringen, scheiterten. Derzeit befindet sich der Inhaber des Baum-Teams-Donautal im Dauereinsatz in der Gemeinde, um sein Amt zu retten.
Das Beitragsbild ist ein Selfie, das kürzlich im Amtsblatt erschien. Dabei ging es darum, Müll zu entfernen, eine löbliche Aufgabe. Der Mann scheint an seinem einflussreichen Amt zu kleben wie eine Zecke am Bein eines Wanderers.
Der Reiz der Macht
Warum klebt Rüdiger Bertsch an seinem Amt? Er darf als 2. Bürgermeister Subventionsanträge privater Antragsteller unterschreiben. Ein 2. Bürgermeister, der sich von privaten Befindlichkeiten im Amt leiten lässt, wird nicht neutral über das viele zu vergebene Geld der ehrlichen Steuerzahler entscheiden.
Gerade in diesen Wochen startet der Antragsprozess, von dem in der Regel auch Gemeinderatsmitglieder und ihre Angehörigen profitieren. Aber es gibt natürlich die Mehrheit der normalen Bürger. Und Hans-Peter Wolf ist wegen Zeitmangel oft verhindert.
Bürgermeister Wolf ließ im Amtsblatt schreiben, er werde zur Disziplinierung „sein Recht als Vorsitzender des Gremiums (des Gemeinderats, Anmerkung der Redaktion) stärker in Anspruch nehmen“.
Das ist als klares Statement sehr zu begrüßen.
Die schwierige Lage des Hans-Peter Wolf
Wenn Hans-Peter Wolf den Machtmissbrauch von Amtsträgern nicht tolerieren will, bringt ihn das in eine schwierige Lage. Der politische Anstand verlangt, dass Rüdiger Bertsch von seinem in der Gemeinde einflussreichen Amt zurücktritt.
Auf Bundes- und Landesebene sind Politiker schon wegen weniger gravierender Fehlverhalten zurückgetreten.
Rüdiger Bertsch wird jedoch ohne Druck seines Freundes Hans-Peter Wolf nicht zurücktreten, wie man hört.
Der Bürgermeister hat in dem 2. Bürgermeister einen Kumpel, den er nicht „unter den Bus werfen“ will, wie es heißt. Vielleicht weiß Rüdiger Bertsch auch etwas über den Bürgermeister. Beide kennen seit vielen Jahren die Subventionsanträge der Gemeinde und der privaten Antragsteller. Zu denen beide gehören.
Quelle: Pixabay/Zelandia
Hans-Peter Wolf ist jedoch anders als seine unsäglichen Vorgänger. Das war eine Erkenntnis des Oppostionsführers aus dem Gespräch mit ihm am 20. Mai.
So etwas wie der Bürgermeisterdarsteller Osmakovski-Müller wird er nicht machen. Der war bei den Subventionsanträgen ganz offen: „Denken Sie daran, ihr Antrag liegt auf meinem Schreibtisch!“, sagte er, wenn ihm jemand missfiel. Unvergessen sind auch die Ausfälle des Darstellers Rauser.
Wenn sich Hans-Peter Wolf jedoch nur gegen „persönliche Befindlichkeiten“ seines Stellvertreters ausspricht, aber nicht handelt, kann Rüdiger Bertsch für ihn eine dauernde Belastung werden.
Das wäre schade.
Fragen für die Bürgerfrageviertelstunde
Fragenbereich Nahverkehr
Die menschlich prekäre Situation vieler älterer Bürger, die BeuronBerlin persönlich getroffen hat, ist durch den unerwarteten Tod von Jürgen Matheis offen zutage getreten. Jürgen Matheis stellte für viele ältere Menschen ohne Auto den öffentlichen Nahverkehr dar. Jürgen arbeitete für „Hilfe von Haus-zu-Haus“. Der eigentliche Nahverkehr ist bestenfalls als lückenhaft zu bezeichnen.
Moderne Nahverkehrskonzepte könnten helfen. Bedarfsverkehre, Sammeltaxis oder selbstfahrende Fahrzeuge werden in der Zukunft die Not lindern.
Damit in dem abgeschnittenen Oberen Donautal die Innovationen nicht zuletzt ankommen, muss die Gemeinde etwas machen.
Frage: Wird es die Mitfahrbank in Neidingen geben?
Ein entsprechender Antrag liegt seit zwei Monaten vor, ohne dass es eine Antwort gab.
Frage: Wird ein Vertreter der Gemeinde zukünftig an den Fahrplankonferenzen der Region teilnehmen?
Auf Wunsch kann BeuronBerlin die Kontaktdaten übermitteln.
Frage: Hat die Gemeinde Interesse an einem Kontakt mit Annette Sawade?
Annette Sawade, die Landesvertreterin der Allianz pro Schiene, empfiehlt vor den nächsten Landtagswahlen im Februar 2026 einen Runden Tisch in Beuron. Die Donautalbahn hat nicht nur historische Bedeutung, sondern kann dazu beitragen, dass mehr Touristen auf ihr Auto verzichten.
BeuronBerlin kann einen Kontakt vermitteln.
Frage: Gibt es Interesse, sich als Pilotgemeinde für autonome ÖPNV-Verkehre zu engagieren?
In der Gemeinde Langen in Hessen ist ein solcher Service in diesem Jahr unter der Bezeichnung Kira-Autonom gestartet.
Quelle: Projekt-Webseite
BeuronBerlin bietet hierfür seine Unterstützung und seine Kontakte an.
Fragenbereich Blockheizkraftwerk
BeuronBerlin hat erfahren, dass mit der Fertigstellung des Blockheizkraftwerkes begonnen wurde.
Foto: Harald Sondhof
Allerdings wurde laut Auskunft der ausführenden Firma nur ein Teilauftrag erteilt. Der besonders ins Auge stechende silberne Tank steht weiter ohne die geplante Fassade in der Ortsmitte.
Der Bürgermeister hat persönlich im Februar 2025 die Fertigstellung des BHKW bis zum Sommer zugesagt.
Frage: Wann werden die Arbeiten an der Fassade des Industriebaus gemäß den Planungsunterlagen abgeschlossen?
Frage: Ist die Bauaufsicht wegen der Verzögerung benachrichtigt worden?
BeuronBerlin bleibt am Ball. Verlassen Sie sich darauf.
Ausblick
Da in der Bürgerfrageviertelstunde nur Fragen zu zwei Themenbereichen zugelassen sind, verschieben sich wegen der aktuellen Themen die angekündigten Fragen.
Wer die Unterstützung der Presse für sein Anliegen haben möchte, kann gerne eine E-Mail an hsondhof@outlook.de schreiben. Jede Mail wird beantwortet.