Ein Blog aus Beuron

Ein Blog ist in der englischen Definition “a website containing a writer’s own experiences, observations, opinions, and often having images and links to other websites.” Auf Deutsch klingt das nicht so elegant, was nicht verwundert, denn das Phänomen Blogging hat in den USA begonnen. Der US-Student Justin Hall, der 1994 mit einem Internet-Journal angefangen hat, wird oft als erster Blogger der Welt bezeichnet.

Ich bin der erste Blogger in Beuron.

Den Namen BeuronBerlin habe ich gewählt, weil meine fantastische Tochter mit mir einen Teil ihrer Kindheit in Beuron verbracht hat. Jetzt lebt sie in Berlin, eine Stadt, die wir beide toll finden.

Das Bild von meiner Tochter.

 

Beuron und Berlin kenne ich sehr gut. Ich habe eine Wohnung hier wie dort, wobei ich Beuron als meine Wahlheimat sehe. Zufällig ist mein Geburtsort Bochum von beiden Städten ungefähr gleich weit entfernt.

Die Route von Boiron nach Berlin auf der Karte.

 

Und dann ist da mein lebenslanges Interesse an Politik und Wirtschaft. Deswegen habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert. Beuron oder Berlin, Provinz oder Weltstadt, kleiner oder großer Staat, wirtschaftliche Entscheidungen, die von der politischen Führung getroffen werden, bestimmen das Leben einer Gesellschaft.

Beuron ist wirtschaftlich wie politisch ein unterhaltsamer Fall. Die Obere Donau, an der die Gemeinde gelegen ist, gehört zu den schönsten Landschaften in Deutschland. Weniger attraktiv gelegene Orte um Beuron herum haben sich in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt. Überhaupt ist Baden-Württemberg eins der wirtschaftlich dynamischen Bundesländer. Allein der Tourismus ist seit 2000 um 40 Prozent gewachsen.

Die baden-württembergische Gemeinde Beuron ist vor diesem Hintergrund ein Ort des relativen Niedergangs. Das Steueraufkommen Beurons ist eines der niedrigsten in Deutschland. Seit Jahrzehnten sind die wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren vergleichbar mit denen ostdeutscher Krisengebiete.

Um es milde auszudrücken, kein sehr attraktives Hotel in der Gemeinde Beuron.

 

Trotzdem lässt es sich in Beuron gut leben. Dazu muss man nur mindestens ein Auto haben, darf nicht alt oder jung sein oder gar ein Tourist. Und man darf keine Ansprüche an den ÖPNV, die Gastronomie und die Nahversorgung stellen. Außerdem sollte man keinen Anstoß an dem sichtbaren Verfall der Gemeinde nehmen.

Über solche Phänomene werde ich in meinem Blog laut nachdenken. Ich werde mich dabei nicht auf Beuron beschränken. Ich habe in den USA, Russland, Spanien und Österreich gelebt, überall gibt es merkwürdige Dinge, die einen Ökonomen zum Spott reizen. Berliner Entwicklungen werde ich ebenso kommentieren, vor allem wenn es um Themen geht, die auch auf Beuron Auswirkungen haben.

Ich wünsche meinen zukünftigen Lesern viel Spaß. Und ich erhoffe mir lebhaften Widerspruch.

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2 Kommentare
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Olena

Ich wünsche dir viel Glück mit deinem Blog. Es ist sehr interessant, deine Notizen über Verbindung zwieschen Wirtschaft und Politik zu lesen

Axel Sondhof

Erfrischende Ansichten! Freue mich auf mehr. Mal sehen ob ich einen amerikanischen Blickwinkel finde ein weltliches Dreieck zu finden um ein bisschen Würze beizutragen.

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