Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch ist kein Sonnenschein zu sehn,
Und durch die Felder rieselt kalt
Der Regen, der zu Boden geht.
Doch ahnt man schon, dass bald ein Licht
Den grauen Schleier wird durchdringen,
Und über Berg und Tal gebricht
Der goldne Tag, der alles schwingt.
So ist es auch im Menschenleben,
Auch wenn der Abschied schwer und trüb,
Erinnert uns ein stilles Streben,
Dass alles Schöne auch vergeht, doch lebt.
Eduard Mörike (1804-1875)